T. + L. Grieb - Keller, Teil 1

Kunst und Bau Eingabe Volksschule Stöckacker Bern.

Gemeinsam und unabhängig – so lebten die Künstlerin Lilly Keller und der Künstler Toni Grieb, dessen Sgraffito am alten Schulhaus Stöckacker zu sehen ist, ihre Beziehung. Über 45 Jahre waren sie sich partnerschaftlich eng verbunden ohne ihre künstlerische Eigenständigkeit zu verlieren. Von dieser kreativen Beziehung inspiriert entstand die Idee Lilly Keller im neuen Schulhaus Stöckacker Sichtbarkeit zu geben und so eine Brücke zwischen den beiden Gebäuden zu bauen.


Lilly Keller (*1929 in Muri bei Bern) bewegte sich im Panorama der modernen Kunst und pflegte Kontakte zu Daniel Spoerri, Meret Oppenheim und Jean Tinguely um nur einige zu nennen. Mit Toni Grieb bezog sie eine alte Mühle und gestaltete einen aussergewöhnlichen Garten, daneben unternahm sie Reisen, z.B. in den Iran, nach Afghanistan, Pakistan und Indien.


In ihren 89 Lebensjahren hat Sie ein immenses experimentierfreudiges Werk geschaffen. Ihr Spätwerk ab 2010 befasst sich mit Blattformen
aus ihrem Garten in Thusis. Hier befindet sich heute die Lilly Keller Stiftung, die Ihren Nachlass verwaltet.


 

Partizipation mit Schülern/ Negativ-Formschalen „Blatt“

Im Spätwerk von Lilly Keller finden sich viele grosse Baumblattskulpturen. Garten und Kunstwerke ergänzen sich wechselseitig und bilden ein Gesamtkunstwerk.


Ähnlich wie Lilly Kellers Baumblätter, möchte ich mit den SchülerInnen auf dem Schulareal gesammelte Blätter in Blattskulpturen verwandeln. Dazu stelle ich mit Hilfe der Kunstgiesserei St. Gallen drei wiederverwendbare Negativ-Formschalen her, die in der Schule verbleiben. Diese Formschalen können immer wieder verwendet werden, um neue Blattskulpturen herzustellen welche von den SchülerInnen bemalt werden. 

Der ganze Prozess vom Ausgiessen der Negativform bis zum Bemalen der fertigen Positivformen und dessen Platzierung auf dem Schulareal, wird in einem von mir geleiteten Workshop begleitet. 

 

Die Platzierung von Lilly Kellers Kunst am Neubau ermöglicht eine Neubetrachtung des bestehenden Kunst-am Bau-Werks von Toni Grieb. Die beiden Künstlerpersönlichkeiten Lilly Keller und Toni Grieb und deren Beziehung zueinander und zur Natur werden für die Kinder zur Inspiration. Die Kinder werden zu Mitautoren indem sie selbst künstlerisch aktiv werden. Mit den im Workshop selbst gestalteten Blättern entstehen Kunstwerke welche identitätsstiftend für die Schule sind.